
Moderne Entwicklung
Abgesehen von frühen Verfahren, die bereits tausende Jahre vor Christi Geburt entstanden sind, entstanden wichtige Verfahren der Mirkobiologie aber erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Einer der wichtigsten Vertreter und zugleich auch Erfinder dieser Methoden war der Franzose Louis Pasteur. Er legte mit seinen Erfindungen die Grundsteine für die moderne Biotechnologie. Bekannt ist Pasteur noch heute aufgrund des von ihm entwickelten Verfahrens, bei dem Mikroorganismen, die dem Menschen gefährlich werden können, durch Erhitzung getötet werden. Das Verfahren heißt daher heute Pasteurisierung. Es wird nach wie vor breit angewandt, etwa in der Produktion und Haltbarmachung von Milch.
Darüber hinaus entwickelte Pasteur außerdem Methoden zur Kultivierung bestimmter Bakterien, die zur Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden können. Auch entwickelte er die Reinkultur und das Verfahren der Sterilisation. Beide Verfahren sind heute für die Gesundheit von Menschen extrem wichtig und werden umfassend eingesetzt. Gemeinsam mit dem deutschen Forscher Robert Koch entwickelte Pasteur außerdem um 1890 herum eine Methode um erste Impfungen durchzuführen. Dies geschah auf der Basis von Krankheitserregern, die isoliert wurden. Dies war die Grundlage für die medizinische Biotechnologie der heutigen Zeit.
Diese Entwicklungen aus dem späten 19. Jahrhundert waren anschließend die Grundlage der weiteren Entwicklungen, die sich im 20. Jahrhundert abspielten. So wurde im Jahr 1916 die Herstellung von Aceton und Butanol im großen Stil erfunden. Es war der Israeli Charles Weizmann, der aus dem Bakterium Clostridium acetobutylicum durch Fermentation diese Stoffe erstmals herstellte. Auch wurde wenig später im Jahr 1920 die Herstellung von Citronensäure erfunden. Dadurch konnte auch dieser wichtige Stoff synthetisch in beliebig großen Mengen produziert werden.
Eine für die moderne Medizin extrem wichtige Erfindung gelang im Jahr 1928 Alexander Fleming. So entdeckte er das erste medizinisch verwendbare Antibiotikum Penicillin. Einige Jahre später folgten weitere Antiobiotika wie etwa Streptomycin, das von Selman Waksman, Elizabeth Bugie und Albert Schatz erfunden wurde.
Doch nicht nur im medizinischen Bereich, sondern auch im Alltäglichen gab es wichtige Entwicklungen. So wurde etwa zu Beginn der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts Waschmittel entwickelt, in welchem Proteasen enthalten waren, die als Enzyme Flecken besonders gut entfernen können. Die Enzyme werden dabei seither synthetisch hergestellt. Sie helfen vor allem dabei, Eiweißflecken zu entfernen. Auch bei der Herstellung von Käse werden seit 1965 Mikroorganismen eingesetzt, die Kälberlab ersetzen. Ab dem Jahr 1970 konnten sogar Enyzme hergestellt werden, die einen Ersatz für Rohrzucker darstellen.
All diese Entwicklungen haben das menschliche Leben dabei tiefgreifend verändert. So wäre ohne Penicillin die heutige Operationstechnik nicht denkbar. Auch wären die Raten der Mortalität deutlich höher, als noch vor der Erfindung. Der Alltag des Menschen ist durch Waschmittel deutlich einfacher geworden, als dies noch zuvor der Fall war. Alles in allem hat die Biotechnologie damit extrem große Beiträge zur menschlichen Gesellschaft geleistet.

